Unsere Generation kennt noch die Magie der Dunkelkammer – Rotlichtmilieu und fremdartige anregende Gerüche (wenigstens für den Chemiker). Wer einmal einen großformatigen Print auf Barytpapier gesehen hat, wird in Zukunft schwer den Downgrade eines Digitaldruckes in Kauf nehmen. Und wieder hat man die Wahl der Selbstverarbeitung – wie beim Negativ, sich also eine eigene Dunkelkammer im Keller zu installieren – oder man findet eines der raren Labore, die Negative noch auf echtem Silberhalogenidpapier ausbelichten – wie die Castlelabs zum Beispiel.
Für die Selbstverarbeitung spricht der Spaßfaktor. Es ist wunderbar meditativ, in der Dunkelkammer zu arbeiten und sein eigenes Werk entstehen zu sehen. Allerdings braucht man viel Zeit zum Lernen, einen geeigneten Raum , ein wenig Kleingeld für die Erstausstattung und vor allem einen langen Atem, denn, genau wie beim Fotografieren, macht die Übung den Meister – neben der zu lernenden Theorie.